Beim Clientseitigen Tracking, also dem Tracking im Google Tag Manager oder mit dem gtag.js, werden die Daten an Google Analytics gesendet, nachdem der Server die vom Browser angefragte Information gesendet hat und diese im Browser verarbeitet wurde:

Wird das Senden der Information an Google Analytics im Browser, bspw. durch einen Adblocker, unterbunden, ist diese natürlich nicht in Google Analytics verfügbar.

Hier greift serverseitiges Tracking, das die Information per Measurement Protokoll direkt vom Server an Google Analytics sendet:

Hier werden alle Anforderungen an den Server getrackt, also beispielsweise auch Aufrufe von Bots oder anderen Programmen, die mit clientseitigen Tracking nicht erfasst würden, wenn von diesem Programme keine Ausführung des gtag oder Google Tag Managers Codes erfolgt. Diese können zum Teil in Google Analytics herausgefilert werden.
Serverseitiges Tracking als Ergänzung zu Clientseitigen Tracking bietet sich an, um Einflüsse wie Adblocker Nutzung etc. auf die Daten zu minimieren. Gerade bei E-Commerce Daten sollen die Abweichungen zwischen Google Analytics und anderen Systemen, die die Transaktionen erfassen (Datawarehouse o.ä. ) möglichst gering sein. Allerdings ist der Aufwand zur Implementierung meist deutlich höher als beim clientseitigen Tracking.
WordPress Plugin „GA Backend Tracking“
Nikel Schubert hat mich vor einigen Wochen auf sein Plugin „GA Backend Tracking“ hingewiesen, das Backend-Tracking für WordPress (inkl. Woocommerce) sehr einfach macht.
Nach der Installation des Plugins wird einfach die Property ID von Google Analytics festgelegt, an die die Daten gesendet werden soll. Eine neue Property sollte unbedingt genutzt werden um clientseitige Informationen und serverseitige Informationen sauber zu trennen.

Zudem können einige Informationen wie User-Agent, Referrer, etc. direkt im Plugin als Custom Dimension mitgegeben werden. Auch die Aktivierung von Enhanced E-Commerce im Plugin ist sehr einfach und funktioniert zuverlässig. Lobenswert ist die umfangreiche Implementierung der Privacy Settings mit dem obligatorischen AnonymizeIP sowie der Beachtung von Opt-Out Cookies und Do-Not-Track Settings.

Für das Backend Tracking eine gesonderte Property sinnvoll, die zwei Views ohne Filter aus dem Menü Filter enthält:

Aus einer View sollten dann die von Google Analytics erkannten Bots und Spiders herausgefiltert werden. Dies erfolgt durch das Setzen des Hakens im Menü View-Settings:

Damit finden sich im View ohne diese Einstellung alle Seiten und Google Analytics Events, die der Server ausgeliefert hat. In der anderen finden sich die Daten bereinigt um die erkannten Bots.
Und für alle die nicht nur Daten an Google Analytics senden möchten, bietet das Tool die Möglichkeit diese auch an andere Tracking-URLs zu senden.
Great job like always, Nikel 😉